20 Jahre KiwJ!
Vor 20 Jahren, am 9. August 2004, war es so weit. Die Kinderwelt Jegenstorf – kurz KiwJ – öffnete zum ersten Mal ihre Türen. Damals noch am Gruebeweg 4 (heute Rekja).
Gestartet haben wir mit 10 Betreuungsplätzen – welche sich in den nachfolgenden Monaten nach und nach füllten. Betreut wurden die Kinder von der damaligen Kita-Leiterin, zwei Gruppenleiterinnen und einer Praktikantin. Neben der Betreuung der Kinder wurde auch noch ein Teil des Gemüsegartens gepflegt und unterhalten.
Mit der Zeit entstand ein guter und enger Kontakt mit dem damaligen Team vom Werkhof. Die Wegmeister Tom und Fritz mit ihrer Putzmaschine waren die grossen Helden für die Kinder. Der grosse Platz wurde fleissig zum Spielen und «velöle» genutzt.
Nach 4 schönen Jahren am Gruebeweg zog die KiwJ im Jahr 2008 näher ins Dorfzentrum, ins ehemalige Pfarrhaus, an die Iffwilstrasse 1. Dank der grösseren Platzverhältnisse, konnten die Betreuungsplätze kontinuierlich erweitert werden. 2012 wagten wir den Sprung von 1 Gruppe auf 2 Gruppen – zu den Kängurus und den Koalas. Beides waren und sind altersgemischte Kindergruppen mit je 12 Betreuungsplätzen.
Durch das Wachstum waren inzwischen gut 30 Personen zum Mittagessen zu verpflegen. Das Team hat seit der Eröffnung der KiwJ selbst gekocht – und stiess immer mehr an die Grenzen. So folgte der nächste Schritt, dass wir das Mittagessen von extern bezogen. Auch viele andere Abläufe mussten immer wieder optimiert und angepasst werden. Die KiwJ entwickelte sich von der kleinen, familiären Kita immer mehr zu einem kleinen, professionellen KMU, welches sich immer wieder verschiedenen Anforderungen stellen musste. Die Vorgaben seitens Kanton Bern für den Betrieb einer Kita änderten und ändern sich immer wieder, es fand ein Systemwechsel vom Gebührensystem zu den Betreuungsgutscheinen statt – und dann war da noch die Coronazeit, welche insbesondere in der Lockdownzeit sehr viel Engagement, Flexibilität und Durchhaltewillen verlangte. Vieles wurde in kurzer Zeit auf den Kopf gestellt, neu organisiert und hinterfragt Und doch können wir inzwischen sagen: An Herausforderungen wachsen wir und das Positive behalten wir.
In unserem 20. Betriebsjahr beschäftigte uns plötzlich nicht mehr die Suche nach neuen Kindern, sondern die Suche nach Fachpersonen. Wie in vielen anderen Branchen auch, erleben die Kitas zurzeit einen massiven Fachkräftemangel. Dieser kommt durch viele verschiedene Faktoren zustande: Schlechte Honorierung, Arbeitszeiten von 7.00 bis 18.30 Uhr, grosse Verantwortung und Präsenz während der Arbeit, seit Corona wollen viele nur noch Teilzeit arbeiten, viele Lernende bilden sich nach der Ausbildungszeit weiter und arbeiten nie auf dem Beruf als FaBeK, hohe Frauenquote (die Mitarbeiterinnen arbeiten nur noch Teilzeit, wenn sie Mutter geworden sind), etc.
Es ist und bleibt spannend. Um eine Kita zu betreiben und zu führen, verlangt es so viel mehr, als «nur» mit den Kindern zu spielen. Vom Windeln wechseln, spielen, trösten, pädagogischen Einschätzungen und Tipps für die Eltern, über Haushaltführung, Mitarbeiterführung und Betriebswirtschaft wird alles verlangt. Die Trägerschaft der KiwJ ist der Verein Kinderhaus Jegenstorf, in welchem die abgebenden Eltern Mitglieder sind. Der Vorstand (3-5 Mitglieder) besteht aus Mitgliedern des Verein Kinderhaus Jegenstorf. Zusammen mit der Kitaleitung führt und lenkt der Vorstand die KiwJ. Wir sind dankbar, dass wir in den vergangenen 20 Jahren immer wieder auf engagierte Vorstandsmitglieder zählen durften, welche uns unterstützt haben. Alle mit Namen zu erwähnen, würde den Rahmen sprengen: Es waren bisher 23 Personen – ein herzlichen «Dankeschön» euch allen! Und wenn wir schon bei den Zahlen sind: In den 20 Jahren KiwJ durften wir 417 Kinder bei uns betreuen, 10 Lernende konnten ihre Ausbildung abschliessen und 3 Mitarbeitende sind seit 20 Jahren in der KiwJ mit dabei.
Danke an alle, welche sich in den vergangen 20 Jahren für die KiwJ engagiert haben und hinter der KiwJ stehen, an die vielen Familien, welche bei uns ein und aus gegangen sind und an die spontanen Begegnungen mit den Dorfbewohner/innen von Jegenstorf (z.B. am Gartenzaun).
Wir freuen uns auf das, was noch kommen wird.